Korona

Die Qualität eines Tampondrucks ist signifikant abhängig von der Qualität der zu bedruckenden Oberfläche

Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass es bestimmte Materialien und Stoffe gibt, die man zwar mit diversen Druckverfahren bedrucken kann, wo es aber nachträglich Probleme gibt, da die Druckfarben nicht ausreichend beständig sind gegen mechanische oder weitergehende Einflüsse und Belastungen. Speziell Kunststoffe aus der Gruppe der Polyolefine sind bekannt als schwer bedruckbar. Dazu zählt insbesondere das PE Polyäthylen, überwiegend als Folien nutzbar und im Einsatz, sowie das PP Polypropylen in Festsoffbereich, bei Formkörpern und im Spritzgussbereich bei allen gängigen Werbeartikeln die aus PP gespritzt werden.
Für die Vorbehandlung solch schwer bedruckbarer Produkte gibt es mehrere Möglichkeiten. Da gibt es zunächst die Möglichkeit des flüssigen Primerns. Der flüssige Primer ist ein Haftvermittler, der wahlweise mit einem Lappen (durch feuchtes Abwischen) oder mit einem Pinsel, alternativ mit einer Spritzpistole, aufgetragen werden kann. Solche Lösungen werden häufig bei einzelnen oder wenigen Produktmengen angewendet. Eine weitere Möglichkeit der Vorbehandlung ist das Beflammen mittels einer Gasflamme.

Diese Form der Vorbehandlung ist von der Intensität auf jeden Falle effektiver, als eine Vorbehandlung per Primer, allerdings gilt das nur für die Vorbehandlung im Festkörperbereich. Folien lassen sich durch Beflammen nicht zielführend vorbehandeln.

Bei Festkörpern muss bei der Beflammung natürlich darauf geachtet werden, dass die Flamme die Oberfläche nicht verändert. Das kann sehr schnell passieren, denn auch PP schmilzt bei offener Flammbehandlung sehr schnell an und wird dadurch glänzend.



Es entseht durch das Beflammen eine Veränderung der Oberfläche, die optisch oft als Glanzfleck wahrgenommen wird, der sich auch nicht mehr zurück bildet. Was bleibt ist die Vorbehandlung per Korona auch als „Corona-Vorbehandlung“ apostrophiert.

Bei der Korona Vorbehandlung, die auch als kalte Vorbehandlung bezeichnet wird, gibt es diesen Glanzfleck nicht, da die „Korona“ ohne spürbare Temperatur arbeitet. Die Wirkung beruht auf einer Hochspannungsentladung von ca. 12.000 Volt, bei der die Oberfläche des Materials durch physikalische Veränderungen so beeinflusst wird, dass sie sich (vereinfacht ausgedrückt) öffnet, das Medium Druckfarbe aufnimmt und sich danach wieder verschließt. Diese Korona-Vorbehandlung schwer bedruckbarer Oberflächen, lässt sich auch auf Materialien wie Glas oder besonders glatte Oberflächen übertragen. Es kommt noch ein Effekt hinzu, der solch behandeltes Material wie ein Staubsauger von oberflächlich feinem Staub oder andern Rückständen befreit. Für das Material selbst, eine besonders schonende Behandlung die auch beim Verkleben von unterschiedlichen Stoffen eingesetzt wird. Die Steigerung der Korona Vorbehandlung ist die „Plasmabehandlung“, die mit einem effektiven und energiereichem „Plasmastrahl“, besonders abweisende Materialien benetzbar macht. Korona- und Plasma-Vorbehandlung von PP sind unerlässliche technische Hilfsmittel, die auch im Bereich Tampondruck und Digitaldruck, z.B. beim Bedrucken von Werbemitteln, eine ganz wesentliche Rolle spielen.

3DT Korona MultiDyne
Das MultiDyne Korona Behandlungssystem von 3DT ist eine perfekte Lösung bei Haftungsproblemen auf Spritzguss-, Blasform-, oder extrudierten Teilen. Das Korona Behandlungssystem kann in bestehenden oder neuen Produktionslinien integriert oder unmittelbar als Stand-alone Gerät betrieben werden. Die Behandlung wird vor Druckprozessen, Beschichtungsaufgaben, oder Klebebearbeitung durchgeführt. Das Vorbehandlungssystem wird als komplette Einheit mit Generator, Hochspannungstransformator und einem- oder zwei Behandlungsköpfen geliefert. Für die Vorbehandlung von großflächigen oder komplexeren Oberflächen, wie zum Beispiel Kunststoffbehälter oder Flaschen, sind Systeme mit vier, sechs, acht oder zehn Vorbehandlungsköpfen möglich.